Dies geschieht ohne erzwungene Kraftakte. Schon ein Blick auf die Leistungsdaten des neuentwickelten V6-Biturbo-Motors mit 2,7 Litern Hubraum und zwei kleinen, spontan ansprechenden Turboladern macht klar, wie souverän der S4 beeindruckt: Das mit fünf Ventilen pro Zylinder ausgerüstete Aggregat gibt seine Maximalleistung von 195 kW (265 PS) bereits bei 5800 1/min ab. Eine noch deutlichere Sprache spricht der Verlauf der Drehmomentkurve: 400 Nm liegen im breiten Drehzahlbereich von 1850 bis 3600 1/min an.

Die Verwendung je eines kleineren Abgasturboladers pro Zylinderbank anstelle eines einzelnen großvolumigen hat beim V6-Motor deutliche Vorteile. Das schnellere Ansprechen der kleineren Turbinen führt schon bei niedrigen Drehzahlen zu den erwünscht hohen Drehmomentwerten. Zudem reagiert der Motor dank der geringeren Trägheit der kleinen Lader spontan auf schnelles Gasgeben. Kurze Wege von Zylinderkopfaustritt bis Ladereingang führen zu geringeren Impulsverlusten im Abgasstrom und steigern so ihrerseits die Effizienz der Aufladung.

An jeder Zylinderbank sorgt ein Ladeluftkühler für die Reduzierung der Lufttemperatur. Effiziente Kühlung der Ladeluft ist entscheidend für die Qualität der Aufladung: Je kühler die Luft, um so höher ist ihre Dichte, um so mehr Sauerstoff steht pro Volumeneinheit für die Verbrennung zur Verfügung. So läßt sich mit gekühlter Luft der Wirkungsgrad des Motors noch weiter steigern.

Sauberer und damit effizienterer Verbrennung dient auch die besondere Form der Einlaßkanäle, die zu einer walzenförmigen Ladungsbewegung im Brennraum führt. Die durch diesen Tumble-Effekt eintretende optimale Verwirbelung des Kraftstoff-Luft-Gemisches hat einen besseren Verbrennungsablauf zur Folge und hat damit ebenfalls positiven Einfluß auf den Motorwirkungsgrad.

Die Einlaßnockenwellen der beiden Fünfventil-Zylinderköpfe sind zur Optimierung der Drehmomentabgabe hydraulisch verstellbar. Die so erreichten Steuerzeit-Anpassungen heben das Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich um etwa zehn Prozent an.

Aus den nüchternen Daten werden in S4 und S4 Avant beeindruckende Fahrleistungen: Von 0 bis 100 km/h vergehen in der Limousine gerade mal eben 5,7 Sekunden, und einen Lidschlag oder 0,1 Sekunden danach passiert auch der S4 Avant diese Marke. Die Geschwindigkeit wird hier wie dort auf den Höchstwert von 250 km/h begrenzt. Für die Effizienz des Motors spricht der Verbrauch von 11,3 bzw. 11,4 Litern/100 km (93/116/EG Insgesamt, Limousine bzw. Avant).

Die Kraft des V6-Biturbo wird über das sportlich abgestufte 6-Gang-Schaltgetriebe und den permanenten Allradantrieb wirkungsvoll und sicher in Traktion umgesetzt. Positiv macht sich beim Handling bemerkbar, daß der S4 ab Februar 1999 mit einem Aluminiumfahrwerk ausgestattet ist. Nicht nur wie sämtliche Lenker der Vierlenker-Vorderachse und der Doppelquerlenker-Hinterachse, sondern auch alle Schwenklager sind jetzt aus Aluminium gefertigt.

Dem möglichen vehementen Vorwärtsdrang ist auch die Bremsanlage angepaßt: Große, innenbelüftete Scheibenbremsen an allen vier Rädern mit Aluminium-Bremssätteln gewährleisten beste Verzögerungswerte. Das Antiblockiersystem ABS und die Elektronische Bremskraftverteilung EBV stehen beim Audi S4 im Dienst des serienmäßigen Elektronischen Stabilitätsprogramms ESP. Damit gehören sowohl Limousine als auch Kombi zu den Sichersten im Kreis der Schnellen, was die ohnehin schon hohe Marktakzeptanz noch steigern dürfte.

Äußerlich unterscheidet sich der S4 von der A4-Basis lediglich durch wenige, aus ihrer Funktion heraus entwickelte Designelemente. Der kraftvolle Auftritt ist natürlich auch auf das Sportfahrwerk mit 225er Breitreifen und die 17 Zoll-Leichtmetallräder im Avus-Design zurückzuführen.

Große Lufteinlaßöffnungen akzentuieren die Frontpartie. Zum sportlichen Eindruck tragen auch die unter Klarglasabdeckungen zusammengefaßten Scheinwerfer mit Xenon-Abblendlicht bei. Dazu gehören die automatische Leuchtweitenregulierung ebenso wie die Hochdruck-Scheinwerferreinigungsanlage.

Im Inneren setzen S4 und S4 Avant jene dezente, für die S-Modelle von Audi typische Design-Linie fort: Hochwertige Jacquard-Satin-Bezüge für Sitze und Türverkleidungen, wahlweise in den Farben Onyx oder Muschel, sind Serienstandard. Die Leisten in Armaturentafel und Türen bestehen nach Wunsch aus Carbon oder aus Aluminium im Farbton Diamant Silber. Wer es luxuriöser mag, kann die Innenausstattung in elegantem Seidennappaleder in Onyx, Muschel oder Silber oder in der Kombination aus blauem Alcantara mit onyxfarbenem Leder ordern.

Bleibt abschließend festzustellen, daß die Modellpflegeumfänge, welche den
A4-Modellen zuteil wurde, auch S4 Limousine und Avant galt. Sorgfältige Detailarbeit vermag auch hier zu überzeugen. Das heißt, neben moderaten äußeren Modifikationen, wie breiteren Seitenschutzleisten und geänderte Heckleuchten, werden Kenner im Innenraum die geänderte Mittelkonsole mit neuen Schaltern und das neue Beleuchtungskonzept entdecken.

Dessen Leuchten sind in die Dachmitte gerückt, um Platz für das nun auch im S4 optional angebotene Kopfairbagsystem SIDEGUARD zu schaffen.

Neu im Sonderausstattungsprogramm sind die schon vom Audi S8 bekannten Aluminiumaußenspiegel, die der sportlichen S4-Silhouette einen zusätzlichen markanten Akzent geben.  

Die Audi S4 Links S4 Bilder Die Kreuzung